Bisherige Gespräche
DONNERSTAG, 16. AUGUST 2018, 19 UHR
Schritt für Schritt
DONNERSTAG, 9. AUGUST 2018, 19 UHR
Das Unbehagen des Betrachters
Werkgespräch mit Christina Thurner, Professorin für Tanzwissenschaft am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Bern, und Anna Francke, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schaulager (auf Deutsch)
Die Videoperformance Walk with Contrapposto (1968) nimmt nicht nur hinsichtlich des Korridorsettings eine wegweisende Stellung in Bruce Naumans Schaffen ein: Knapp fünf Jahrzehnte später greift er in der raumgreifenden Videoinstallation Contrapposto Studies, i through vii (2015/2016) die Kontrapost-Gangart aus der frühen, mittlerweile ikonischen Arbeit unter veränderten Vorzeichen wieder auf. Das Gespräch mit Christina Thurner geht aus tanzwissenschaftlicher und -historischer Perspektive Naumans Bewegungsrecherchen, seinen Wiederholungsgesten sowie den Bezügen zu Tanzströmungen von den 1960er-Jahren bis heute nach.
Conversation with Katharina Bochsler, Science Editor at Swiss Public Radio SRF and psychotherapist in the Federation of Swiss Psychologists (FSP), and Katharina Rüegg, art educator at Schaulager (in German)
Power, fear and violence – strength, sexuality and energy: For decades, Bruce Nauman has been working with topics that challenge observers and push their emotions to the limit. He experiments with our unconscious expectations and uses raw emotions to provoke our discomfort. Why does Nauman do this and why do we put up with his art?
DONNERSTAG, 2. AUGUST 2018, 19 UHR
Der Körper als Werkzeug
Werkgespräch mit Zina Vaessen, Performerin, und Simone Flüeler, Kunstvermittlerin am Schaulager (auf Deutsch)
Bruce Nauman dient der Körper nicht nur als Modell und Vorlage, vielmehr wird dieser selbst zum Werkzeug und Material. Als Performerin führt Zina Vaessen regelmässig das Reenactment des Werkes Wall-Floor Positions von Bruce Nauman in der Ausstellung im Schaulager auf. Simone Flüeler spricht mit ihr über ihre persönliche Auseinandersetzung mit der Arbeit und über die Erfahrungen, die sie bei der Performance macht. Im Gespräch werden auch weitere Körpererfahrungen im Schaffen von Bruce Nauman beleuchtet.
DONNERSTAG, 26. JULI 2018, 19 UHR
Green Horses – Die Kunst im Umgang mit Pferden
Werkgespräch mit Andrea Schneider, Augenärztin und nationale Dressurreiterin, und Susanne A. Kudielka, Kunstvermittlerin am Schaulager (auf Deutsch)
Bruce Nauman lebt als Künstler seit Langem auf seiner Ranch in New Mexico. Zum Arbeitsalltag eines Ranchers gehört auch das Züchten von Pferden und Zureiten der Fohlen. In Naumans Videoinstallation Green Horses (1988) treffen die von der Performance geprägte künstlerische Arbeit mit dem eigenen Körper und der physische Umgang mit Pferden beim Reiten aufeinander.
Doch wie lernt ein Pferd, den Anweisungen des Reiters zu folgen? Welche Rolle spielt dabei der Einsatz des Körpers oder das Führen der Zügel? Was versteht man unter Rollback und was unterscheidet Dressurreiten vom Westernreiten? Susanne A. Kudielka spricht mit der Dressurreiterin Andrea Schneider in der Ausstellung über das subtile Zusammenspiel von Mensch und Pferd und die «disappearing acts» der Dressur.
DONNERSTAG, 5. JULI 2018, 19 UHR
Humor, Ironie, Witz und Absurdität bei Bruce Nauman
Werkgespräch mit René Pulfer, Künstler, Kurator und Dozent, und Stephan Hauser, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schaulager (auf Deutsch)
Humor, Ironie, Witz und Absurdität haben seit der Moderne ihren festen Platz in der Kunst. René Pulfer, Experte für Kunst in Film und Video, gibt Auskunft zu Aspekten des Komischen in Naumans Film- und Videoarbeiten und fragt danach, wie der Künstler damit umgeht.
DONNERSTAG, 28. JUNI 2018, 19 UHR
Überwache dich selbst!
Werkgespräch mit Carmen Weisskopf von der !Mediengruppe Bitnik, und Andreas Blättler, Verantwortlicher Kunstvermittlung am Schaulager (auf Deutsch)
Überwachen, kontrollieren und sich selbst beobachten: Im Austesten der begehbaren Corridor Installation (Nick Wilder Installation) (1970) von Bruce Nauman trifft der Besucher unversehens auf verschiedene Bilder von sich selbst. Diese werden mithilfe von Videokameras – eine damals ganz neue Technologie – in Echtzeit auf die in den Korridoren platzierten Monitore übertragen. Heute, im digital geprägten Social-Media-Zeitalter, treffen wir auf ganz andere Settings und Situationen, die zu Überwachung, Fremd- und Selbstbeobachtung einladen oder verführen. Carmen Weisskopf von der !Mediengruppe Bitnik und Andreas Blättler nehmen die Arbeit von Bruce Nauman zum Anlass, um über so aktuelle Themen wie Überwachung, Kontrolle und die Lust an der uneingeschränkten Sichtbarkeit zu reden.
!Mediengruppe Bitnik ist eine Künstlergruppe, bestehend aus Carmen Weisskopf und Domagoj Smoljo, die im und mit dem Internet arbeitet. Sie setzen sich mit der Digitalisierung diverser Lebensbereiche, insbesondere dem Spannungsfeld zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit, auseinander. Mit ihren Interventionen greifen sie in digitale und urbane Räume ein.
DONNERSTAG, 21. JUNI 2018, 19 UHR
Körper in Bewegung
Werkgespräch mit Tabea Martin, Choreografin und Tänzerin, und Monika Kästli, Kunstvermittlerin am Schaulager (auf Deutsch)
Der in Bewegung und Aktion gezeigte Körper von Bruce Nauman ist in seinem Werk unübersehbar. Das Studio wird zur Bühne, wobei Naumans konzeptuell angelegte Performances stets auf festgelegten, einfachen «Spielregeln» beruhen. Vor der Videoarbeit Slow Angle Walk (Beckett Walk) von 1968 fragen Tabea Martin und Monika Kästli nach dem spezifischen Bewegungsvokabular und dem damit verbundenen Körperbild.
DONNERSTAG, 7. JUNI 2018, 19 UHR
Sex and Death by Murder and Suicide 1988 und Plaster Steps 1997–1998 – eine Gegenüberstellung
Werkgespräch mit Dieter Koepplin, ehemaliger Leiter des Kupferstichkabinetts des Kunstmuseums Basel (1967-1999), und Jasmin Sumpf, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schaulager (auf Deutsch)
Als ehemaliger Leiter des Kupferstichkabinetts Basel begleiten Dieter Koepplin die Arbeiten von Bruce Nauman schon seit den späten 60er Jahren. Zusammen mit dem damaligen Direktor des Basler Kunstmuseums, Franz Meyer, zeichnete er verantwortlich für die frühen Ankäufe des Kunstmuseums. 1986 konzipierte er eine umfassende Retrospektive zu Bruce Naumans zeichnerischem Werk, welche neben Basel u.a. auch in New York zu sehen war, ergänzt von einem umfangreichen Werkverzeichnis zu den Zeichnungen. In der jetzigen Ausstellung sprechen Dieter Koepplin und Jasmin Sumpf über die beiden skulpturalen Werke Sex and Death by Murder and Suicide 1985 und Plaster Steps 1997-1998. Manche Werkgruppen Naumans sind voneinander so verschieden, dass kaum ein gemeinsamer Nenner zu finden ist – so scheint es wenigstens. Die Werke wollen zunächst für sich gesehen werden. Ähnlichkeit zu erwarten und nicht zu finden, mag an der Kurzsichtigkeit des Betrachters liegen. Unsere Werkbetrachtung möchte die Probe aufs Exempel machen.
DONNERSTAG, 31. MAI 2018, 19 UHR
Photogenesis: Gegen das Fotografische im Werk von Bruce Nauman
Werkgespräch mit Peter Burleigh, Dozent für englische Sprache & Kultur an der Universität Basel und für Ästhetische Theorie an der HGK Basel, und Aïcha Revellat, Kunstvermittlerin am Schaulager (auf Englisch)
In der Linguistik hat die Fotografie eine recht eigensinnige Einbettung als dokumentierendes Instrument erlebt – sozusagen als «Bleistift der Natur». Zwar hat Bruce Nauman der Fotografie schon vor langer Zeit den Rücken gekehrt, doch spielt sie in seinen frühen Arbeiten eine wichtige Rolle. Ausgehend von der Geschichte der Fotografie erörtern Peter Burleigh und Aïcha Revellat das foto-«grafische» Werk des Künstlers und untersuchen, inwiefern dieses Medium vielmehr als generativer Prozess denn als grafische Abbildung verstanden werden kann. Anhand der Werke Wax Impressions of the Knees of Five Famous Artists (1966), Composite Photo of Two Messes on the Studio Floor (1967) und First Hologram Series: Making Faces B (1968) zeigen Peter Burleigh und Aïcha Revellat, wie Bruce Nauman dieses indexikalische Medium – trotz und entgegen seines Namens – nahezu durchweg eingesetzt hat, um Neues zu kreieren statt lediglich darzustellen.
DONNERSTAG, 24. MAI 2018, 19 UHR
Wie kommt die Farbe in die Glasröhre?
Werkgespräch mit Manuel Cota, Neonspezialist, und Marcus Broecker, Restaurator am Schaulager (auf Deutsch)
Als Bruce Nauman in den 1970er- und 1980er-Jahren begann, Neonröhren als künstlerisches Medium zu verwenden, gehörten diese nicht zu den klassischen Werkstoffen der Kunst. Viel eher ist das gewöhnlich wirkende Material mit Werbung, Kommerz und Unterhaltung verbunden. Der Neonspezialist Manuel Cota erklärt im Gespräch mit dem Restaurator Marcus Broecker den technischen Aufbau von Hochspannungs-Leuchtröhren, ihre Wirkungsweise und den Erhalt der äusserst fragilen Glasröhren.
DONNERSTAG, 17. MAI 2018, 19 UHR
Get Out of My Mind
Werkgespräch mit Toni Hildebrandt, wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kunstgeschichte, Universität Bern, und Lea Brun, wissenschaftliche Assistentin am Schaulager (auf Deutsch)
Fluchen, lügen und Befehle erteilen. Der Betrachter muss sich bei Bruce Naumans Werken einiges gefallen lassen und wird auch mal mit Schimpfwörtern zurechtgewiesen: «Pay Attention Motherfuckers» liest man etwa auf einer Druckgrafik, während man in der Sound-Installation Get Out of My Mind, Get Out of This Room (1968) von einer Stimme wortwörtlich zum Teufel gejagt wird. Auch einige Skulpturen und deren politische und gesellschaftskritische Themengebiete – Gewalt, Machtmissbrauch und Krieg – sind harte Kost.
Toni Hildebrandt untersucht in seinem aktuellen Forschungsprojekt, wie globale Krisen und Katastrophen in der Kunst und im Film repräsentiert und thematisiert werden. In der Ausstellung sprechen Toni Hildebrandt und Lea Brun über die Konfrontation mit diesen Werken von Bruce Nauman.
DONNERSTAG, 26. APRIL 2018, 19 UHR
Kunst und Technologie
Werkgespräch mit Lynn Hershman Leeson, Künstlerin,
und Martina Venanzoni, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schaulager. (auf Englisch)
In ihrer Kunst verhandelt Lynn Hershman Leeson Fragen nach Kunst und Technologie, Identität sowie Virtualität und Realität. Die Medienkünstlerin spricht in der Ausstellung über die Bay Area und die dort angesiedelten Innovationszentren sowie über ihren persönlichen Zugang zu Naumans Werken. Vom 3.5.2018 – 5.8.2018 ist im Haus der elektronischen Künste, Basel eine Ausstellung von Hershman-Leeson zu sehen.
DONNERSTAG, 19. APRIL 2018, 19 UHR
Leaping Foxes: Zur Realisierung der neuesten Skulptur
von Bruce Nauman
Werkgespräch mit Pawel Ferus Künstler und Art Handler,
und Yvo Hartmann Verantwortlich Art Handling am Schaulager (auf Deutsch)
Die imposante, über Kopf hängende Skulptur Leaping Foxes hat Bruce Nauman eigens für die Ausstellung im Schaulager geschaffen. Pawel Ferus und Yvo Hartmann unterstützten den Künstler bei der Realisierung und beim Aufbau des Werks im Ausstellungsraum. Beide ihrerseits Künstler und als Art Handler tätig, geben Einblick in diesen Vorgang und seine Arbeitsschritte sowie in die Zusammenarbeit mit Bruce Nauman.