Alltagsgegenstände wie leere Blechdosen oder aufgerissene Verpackungen lassen zunächst Materialien wie Metall oder Plastik erwarten. Bei genauerer Betrachtung löst sich dieses Versprechen allerdings schnell auf. Peter Fischli stellt Augentäuschungen her, handgefertigt aus bemaltem Zeitungspapier und Pappe. Ihre Oberflächen hat der Künstler nachträglich veredelt, indem er eine Emaille simulierende Farbe auftrug, Blattgold oder eine Beschichtung, die Rost simuliert. Der Trompe-l’Œil-Effekt ist bekannt aus früheren Arbeiten des Schweizer Künstlerduos Peter Fischli und David Weiss. Die Arbeit Tisch (1992–1993) mit über 1000 aus Polyurethanschaum geschnitzten und bemalten Gegenständen (Zigarettenkippen, Joghurtbecher und verschmutzte Schwämme) aus der Emanuel Hoffmann-Stiftung ist ein prominentes Beispiel fürs gekonnte Haltbarmachen von Utensilien, die eigentlich Abfall sind.

Cans, Bags & Boxes sind das Ergebnis einer Auseinandersetzung Peter Fischlis mit seiner eigenen Künstlerbiografie. Sie stecken voller Reminiszenzen – insbesondere an eine frühe Arbeit von Fischli/Weiss: 1981 produzierte das Duo, als Requisiten für ihren Künstlerfilm Der Geringste Widerstand, ganz ähnliche Objekte. Ratte und Bär machen sich zu Beginn des Films auf, die Skulpturenausstellung eines erfolgreichen Künstlers zu besuchen. Sie widmen den abstrakten Kunstwerken allerdings nur wenig Zeit, da ihre Aufmerksamkeit von einer Leiche im Ausstellungsraum abgelenkt wird. Mehr als vierzig Jahre später hinterfragt Peter Fischli mit unveränderter Mischung aus Humor, Fabulierlust und selbstkritischer Haltung die Funktion und Wertigkeit von Kunst.