18.30 Uhr
Dr. Nina Samuel
Werkgespräch mit Dr. Nina Samuel, Kunst- und Wissenschaftshistorikerin sowie Kuratorin
auf Deutsch
Für seine neusten Serie d.o.pe. (2022) hat der Fotograf Thomas Ruff sich mit Fraktalen auseinandergesetzt. Mathematik-Fans horchen auf: Als Fraktale werden geometrische Muster mit sogenannter Selbstähnlichkeit bezeichnet – beim Eintauchen in die ornamentale Struktur zeigt sich in endloser Wiederholung dasselbe Element. Ruff erkundete dieses bildnerische Universum Mithilfe einer Software und generierte daraus Renderings, die er dann auf Veloursteppiche druckte. Entstanden sind faszinierende Hybride in psychedelisch anmutender Farbigkeit – der Titel d.o.pe. ist denn auch eine Referenz an das Buch The Doors of Perception (1954), in dem Aldous Huxley seine Erfahrungen mit der halluzinogenen Droge Meskalin schildert.
18.30 Uhr
Prof. Dr. Markus Klammer und Sarah Wiesendanger
Werkgespräch mit Prof. Dr. Markus Klammer, Schaulager-Professor für Kunsttheorie, Universität Basel und Sarah Wiesendanger, Doktorandin, Kunsthistorisches Seminar, Universität Basel
auf Deutsch
David Claerbouts Nightscape Lightboxes zeigen nächtliche Waldlandschaften, die das Auge erst langsam im Dunkel des Ausstellungsraums zu unterscheiden lernt. Die digitale Videoinstallation Wildfire gibt in einer kontinuierlichen Kamerafahrt das Rendering eines zum Standbild erstarrten Waldbrandes wieder. So unterschiedlich die Werke zunächst erscheinen, sie vereint nicht nur das Thema des (Nadel-)Waldes mit seinen bis in die Neuzeit zurückreichenden kunsthistorischen Referenzen, alle ausgestellten Arbeiten Claerbouts befassen sich mit den Grenzen menschlicher Wahrnehmung und der zunehmenden, durch digitale und andere Technologien ermöglichten Naturbeherrschung des Menschen.
18.30 Uhr
Prof. Dr. Simon Baier
Werkgespräch mit Prof. Dr. Simon Baier, Laurenz-Professur für zeitgenössische Kunst, Universität Basel
in Deutsch
Einfache aber nicht selten körperlich anspruchsvolle Bewegungsabläufe bilden die Struktur von Klara Lidéns performativen Videoarbeiten. Die international renommierte Künstlerin sucht in ihren Arbeiten die Grenzen gesellschaftlicher und kultureller Normen im öffentlichen Raum auszuloten und spürt dabei grundlegenden Fragestellungen zu Nutzung und Normierung des urbanen Raumes nach: Wie passt mein Körper in diese Welt? Was kann ich mit ihm erreichen? Dabei bringt sie ihren eigenen Körper immer wieder in Bedrängnis: Sei es, wenn sie eine steile Strasse im mediterranen Marseille durch das Schlagen von Purzelbäumen herabrollt oder unterhalb einer U-Bahn-Linie in Berlin klettert.
18.30 Uhr
Prof. Dr. Ute Holl
Werkgespräch mit Prof. Dr. Ute Holl Professorin für Medienwissenschaft, Universität Basel
in Deutsch
In Gary Hills monumentaler Videoinstallation Circular Breathing wechseln auf fünf riesigen Leinwänden neun Serien elektronischer Bilder ihre Position. Sie halten sich dabei gegenseitig in der Spannung der Zeit, die sie sich in der Projektion teilen, und verlangsamen, unterbrechen, beschleunigen sich. Mathematisch berechnete Lichtimpulse formieren damit eine flackernde Lichtskulptur und zugleich eine Meditation über Zeit, Vergangenheit und Erinnerung. Unterschiedliche Einstellungen, vom Detail eines Gesichts zur Totalen eines Ozeans, verbinden sich zu einem endlosen Zeitfluss experimenteller und prozesshafter Welten. Wie aber funktionieren diese viszeraler Bilder- und Soundströme, was sind eigentlich elektronische Bilder, wie hat sich ihre Ästhetik unter Bedingung verschiedener Medienformate und Digitalisierungen verändert? Wo steht Video im Kontext anderer medientechnologischer Bildverfahren – damals und heute?
18.30 Uhr
Dr. Matthias Haldemann
Werkgespräch mit Dr. Matthias Haldemann, Direktor, Kunsthaus Zug
in Deutsch
In seinem späten Meisterwerk reflektiert der Vergänglichkeitskünstler Dieter Roth mit der Videokamera sein Alltagsleben. Über 100 Einstellungen laufen in der Installation simultan ab. Wie geht man mit dem unüberschaubaren Werk um? Handelt es sich um eine authentische Dokumentation oder um eine Inszenierung? Welches Künstlerbild vermittelt sich? Was erfährt man von Dieter Roth? Welche Stellung hat die späte Arbeit im Gesamtwerk? Die Veranstaltung lädt ein zur genauen Betrachtung der Solo Szenen und zu ihrer Erkundung im Gespräch.
19 Uhr
Kostenlos, Dauer: 30 Minuten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Treffpunkt beim MEETING POINT (Erdgeschoss)
19 Uhr
Kostenlos, Dauer: 30 Minuten, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Treffpunkt beim MEETING POINT (Erdgeschoss)