Der Film Paradise bezieht sich auf die kreisförmigen und planetarischen Motive aus Dantes Darstellung. Mit der Kamera fing Tacita Dean Licht und Farbe ein; eine ihr eigene Maskierungstechnik ermöglichte ihr, verschiedene Sequenzen innerhalb eines einzigen Filmbildes zu zeigen.Ihre Farbpalette ist von den Wasserfarben des Poeten, Malers und Naturmystikers William Blake inspiriert, die dieser für seine Illustrationen zu Dantes epischer Dichtung nutzte. In der Schnittphase des Films verwendete Dean eine digital simulierte, sogenannte MIDI-Version aus Thomas Adès‘ Partitur für Paradiso als Leitfaden, da wegen der Pandemie kein Orchester für die Aufnahme zusammenkommen konnte. Adès stimmte zu, dass Dean die MIDI als Soundtrack für den Film verwenden durfte, der nun als eigenständiges Werk präsentiert wird.
Tacita Dean (*1965 Canterbury, Grossbritannien) arbeitet seit den frühen 1990er-Jahren mit vielen Medien, darunter analogem Film, aber auch Zeichnung, Grafik, Fotografie und Sound. Ihr gesamtes Werk ist von einer rastlosen Neugier geprägt und lädt dazu ein, den eigenen Sinn und die erzählerischen Potenziale ihres Mediums zu erkunden. Tacita Dean lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles.