Es öffnet sich plötzlich die Tür des Kühlschranks und aus seinem Inneren steigt eine Person kommentarlos in die Küche hinaus. Es ist die Künstlerin selbst, die ganz unbekümmert die aufgeräumte Situation durchbricht. Die Selbstverständlichkeit, in welcher Lidén dem Aufbewahrungsort für Lebensmittel entschlüpft, spitzt die Absurdität der Situation zu. Der Eindruck einer verlässlichen Ordnung und der Anschein eines vom laufenden Radio untermalten Alltags sind durch den vermeintlich falschen Gebrauch des Kühlschranks untergraben; auf einmal stehen kritische Fragen im Raum, etwa nach der Knappheit von Wohnraum, nach der Verteilungsgerechtigkeit von Gütern und nicht zuletzt nach gesellschaftlichen Rollen.
Lidén arbeitet häufig mit kurzen Videos, welche ihre performativen Aktionen im privaten oder öffentlichen Raum zeigen und die Routinen des täglichen Lebens infrage stellen. Out to Lunch macht den Auftakt zu einer Ausstellung, in der die Grenzen und Übergänge zwischen Innen und Aussen eine zentrale Rolle spielen und das Thema der Box auch auf humorvolle Weise anklingen darf.
Klara Lidén (*1979 Stockholm, Schweden) setzt sich gesellschaftskritisch mit widerständigen Themen und zivilem Ungehorsam auseinander. Die Künstlerin arbeitet mit dem eigenen Körper und exponiert diesen in einer gebauten, zwanghaften Welt, unter Zuhilfenahme der Medien Video, Skulptur und Installation. Klara Lidén lebt und arbeitet in Berlin und New York.