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Rückschau

Matthew Barney | Jonathan Bepler

CATASTERISM IN THREE MOVEMENTS

Ein Performanceprojekt

22.–25. September 2021
Informationen

Trailer und weitere Informationen

catasterism.net


Der Film CATASTERISM basiert auf den Aufzeichnungen der Live-Performance mit Publikum, die vom 22.-25. September 2021 im Schaulager stattfand.

Catasterism in Three Movements
Matthew Barney | Jonathan Bepler
22.-25. September 2021


Ein Performanceprojekt im Schaulager Basel im Auftrag der Laurenz-Stiftung; produziert von Matthew Barney und Jonathan Bepler unter Mitwirkung der Basel Sinfonietta, dirigiert von Jack Sheen; mit Jill Bettonvil, Sandra Lamouche, K.J. Holmes und anderen.


Die Performance Catasterism in Three Movements des international renommierten US-amerikanischen Künstlers und Filmemachers Matthew Barney (*1967) und des Komponisten Jonathan Bepler (*1959) wurde vom 22. bis 25. September während der Art Basel 2021 im Schaulager präsentiert. Das Projekt stützte sich auf Barneys und Beplers langjährige Zusammenarbeit mit renommierten MusikerInnen in experimentellen und unkonventionellen Settings.

Die Performance setzte sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: Matthew Barneys Skulpturen und galvanisierte Kupferreliefs; Gerätschaften wie zum Beispiel ein Vermessungsstativ und ein Scharfschützengewehr in militärischem Tarnfarbenkleid; Jonathan Beplers symphonische Komposition, aufgeführt von der Basel Sinfonietta unter der Leitung von Jack Sheen; die Choreographie, die Barney zusammen mit der Performancekünstlerin K.J. Holmes und der Reifentänzerin Sandra Lamouche entworfen hat; und ein Gemälde des in Deutschland geborenen US-Landschaftsmalers Albert Bierstadt aus dem 19. Jahrhundert. In der Aufführung fügten sich die unterschiedlichen Elemente nach Art eines Gesamtkunstwerks zu einem Ganzen.

Die ikonische Architektur des Schaulagers, ein hochspezialisiertes Haus zur Konservierung und Lagerung zeitgenössischer Kunst, spielte dabei eine wichtige Rolle. Es war nicht nur die Bühne für die DarstellerInnen und die verschiedenen Szenen. Vielmehr verwandelte es sich in einen monumentalen Klangkörper, dessen riesige Räume und einzigartige Atmosphäre von den MusikerInnen mit ihren Instrumenten akustisch ausgelotet wurden. Die Skulpturen und Objekte waren Teil dieser Transformation. Sie erweiterten den Umfang der Erzählung und markierten die Stationen der Aufführung, die sich durch Raum und Zeit bewegte. Im Verlauf der dreiteiligen, rund 90-minütigen Performance folgte das Publikum den Performerinnen und MusikerInnen auf deren Weg durch das Erdgeschoss und das untere Atrium des Schaulagers.

Die gesamte Veranstaltung enthielt weder Dialoge noch folgte sie einer linearen Narration; die Figuren kommunizierten und reagierten aufeinander durch eine Choreographie von Bewegungsabfolgen und visuellen Achsen. Ton und Bewegung, mal mit minimalen Impulsen und reduzierten Gesten, mal volltönend und ausladend, schufen eine hochkonzentrierte Atmosphäre und sorgten für eine intensivierte Wahrnehmung.

Ein Katasterismus erzählt die Geschichte, wie ein mythologischer Held in ein Sternbild verwandelt wird; in seiner grundlegendsten Definition meint der Begriff eine «Platzierung inmitten der Sterne». Die künstlerische Produktion, das Verhältnis zwischen Mensch und Natur sowie die Transformation von Materie und Medien waren weitere Themen, die in Catasterism in Three Movements mitschwangen.

Das Projekt setzte eine Reihe von Auftragsarbeiten fort, die die Laurenz-Stiftung, Basel, seit ihrer Gründung neben grossen Ausstellungen im Schaulager initiiert und ermöglicht hat.

  • Playbill Catasterism(pdf, 6.51 MB)



Part 1: Cadastre

(KATASTER Substantiv, m. oder n.: Grundbuch, amtliches Grundstücksverzeichnis. Eine Katasterparzelle ist ein zusammenhängendes Areal, das durch eine Reihe homogener Eigentumsrechte definiert ist)


Themen wie Landnutzung, Vermessung und Kartographie bestimmten den ersten Teil der Performance. Zu Beginn wurde der Raum des Schaulagers mit den Instrumenten erkundet. Die MusikerInnen standen weit voneinander entfernt, fast wie ein Wald, durch den der Wind rauscht: Einzelne Töne, verschiedenen Saiten entlockt, fanden so über mehrere Stationen zueinander und verbanden sich zu Tonfolgen. Drei laute, aufeinanderfolgende Gewehrschüsse bildeten ein eindrucksvolles akustisches Intermezzo. Albert Bierstadts Gemälde Sierra Nevada (1871–1873) nahm eine prominente Wand im Erdgeschoss ein, während Barneys Diana-Serie im Untergeschoss des Atriums installiert war. Sandra Lamouche, K.J. Holmes und Jill Bettonvil kartographierten und erkundeten den Raum mit Hilfe von technischen Hilfsmitteln: Lamouche, in ihrer Rolle als Hoop Tänzerin, stellte eine Art Vermessungsinstrument auf und positionierte es immer wieder neu; Bettonvil, die Diana verkörpernd, hielt eine Schusswaffe in den Händen, ein Scharfschützengewehr mit einem grünen Laser. Mit einer Kupferplatte lenkte Holmes den grünen Laserstrahl des Gewehrs an die Wand, so dass er bis zur Decke beziehungsweise den Himmel hinauf gelangte.



Part 2: Catasterism Suite (for Orchestra with Sculpture)

(KATASTERISMEN-SUITE für Orchester mit Skulptur; Katasterismus, Substantiv, m.: Prozess, bei dem ein Held oder eine Heldin in ein Sternbild oder Himmelsobjekt verwandelt beziehungsweise unter die Sterne versetzt wird.)


Der zweite Teil wurde durch das Thema des eigentlichen Katasterismus bzw. der Metamorphose bestimmt, was durch die vielfältige Dynamik der Musik zum Ausdruck kam. Er fand in einem Raum statt, in dem die Basel Sinfonietta unter der Leitung von Jack Sheen in Orchesterbesetzung spielte. PlatzanweiserInnen geleiteten die BesucherInnen in den eigens aufgebauten Konzertsaal, wo das 50-köpfige Orchester Jonathan Beplers Komposition als Uraufführung spielte. Ausgangspunkt für Beplers Arbeit war die Skulptur Elk Creek Burn von Matthew Barney, die – zwischen Orchester und Publikum aufgestellt – ebenfalls im Raum gezeigt wurde. Im Gegensatz zu den reduzierten Tonfolgen und der weitläufigen Szenografie des ersten Teils fanden sich MusikerInnen, Publikum, Instrumente und Skulptur nun in einem intimen Raum mit höchster Konzentration zusammen. Die Interaktion zwischen den MusikerInnen sowie das Klangspektrum jedes einzelnen Instruments erzeugte eine verblüffende Klangvielfalt und Opulenz.


Part 3: Catastastis

(KATASTASIS Substantiv, f.: Höhepunkt und Vollendung der Verwicklung unmittelbar vor der Katastrophe im [antiken] Drama)


Im letzten Teil spielten die MusikerInnen räumlich über vier Stockwerke verteilt. Die Musik umschloss die Performerinnen, das Publikum und die Skulpturen mit einem sphärisch-harmonischen Klangteppich aus Violinen, Schlag- und Blasinstrumenten. Im Atrium begegneten sich die drei tanzenden Performerinnen. Jill Bettonvil, in der Rolle der Diana, führte mit ihrem Scharfschützengewehr eine Choreografie repetitiver Bewegungsabläufe aus. Daneben performte Sandra Lamouche in teils statischen, teils dynamischen Formationen einen Hoop Dance, eine Tanzform der Native Americans – ein beeindruckendes Sinnbild für die Balance und das Ineinandergreifen von Körper und Geist in einem holistischen Weltbild. Zwischen den beiden bewegte sich K.J. Holmes. Wie ein Spiegelbild nahm sie Formen und Figuren der anderen auf – eine Aneignung jeweils konträrer Wesenszüge.

Catasterism in Three Movements wurde für das Schaulager konzipiert. Die einzigartige Akustik dieser ikonischen Architektur …

Matthew Barney (*1967) und Jonathan Bepler (*1959) arbeiten seit über zwanzig Jahren zusammen. Bepler hat die Musik …

Mit der musikalischen Umsetzung von Jonathan Beplers neu geschaffener Komposition wurde die Basel Sinfonietta beauftragt. Die Basel Sinfonietta …

Die Besetzung des 50-köpfigen Orchesters für die Uraufführung von Catasterism in Three Movements bestand aus Saiteninstrumenten, Holz- und Blechblasinstrumenten …

Jack Sheen dirigierte das Orchester. Der Dirigent und Komponist aus Manchester (UK) arbeitet regelmässig mit führenden Orchestern, Ensembles, …

K.J. Holmes ist eine in Brooklyn (USA) lebende Tanz-, Schauspiel- und Gesangskünstlerin. In Catasterism in Three Movements übernahm sie erneut …

Jill Bettonvil ist eine professionelle Basketballspielerin aus ‘s-Hertogenbosch in den Niederlanden. Sie hat für mehrere Verbände in Europa gespielt, u.a. auch …

Sandra Lamouche gehört der Bigstone Cree Nation in der kanadischen Provinz Nord-Alberta an. Nach ihrem Auftritt im Film Redoubt wirkte sie …

Vor jeder der vier Aufführungen versammelte sich das Publikum vor dem Schaulager. Bis zum Einlass lief auf den LED-Bildschirmen der Aussenfassade zur Einstimmung …

Zu jeder Aufführung wurden etwa 150 BesucherInnen zugelassen. Beim Betreten des Gebäudes wurden diese …

Jill Bettonvil trug einen weissen Anzug mit Camouflage-Muster, wie es zur Tarnung in verschneiten Gebirgslandschaften …

Während der Klang der Saiteninstrumente den Raum akustisch besetzte, betrat die zweite Performerin, Sandra Lamouche in kariertem Arbeiterhemd, …

Sowohl die Proben als auch die Vorführungen wurden von aufwendigen Film- und Tonaufnahmen begleitet. Unter Anleitung des englischen Filmemachers …

Auf musikalischer Ebene wurde der erste Akt der Performance von 16 Saiteninstrumenten getragen. Im weitläufigen Ausstellungsraum …

Wie in den meisten Performances und Filmen von Matthew Barney wurde auch in Catasterism in Three Movements nicht gesprochen. Vielmehr kommunizierten …

Als Bestandteil der Performance konnte auch die beeindruckende Arbeit Sierra Nevada (1871–1873) des amerikanischen Landschaftsmalers Albert Bierstadt als Leihgabe …

Nach einer Weile verliess Jill Bettonvil das obere Stockwerk und damit das Blickfeld der BesucherInnen. Zurück blieben …

Drei laute Schüsse waren zu hören. Die Waffe wurde für das Publikum unsichtbar abgefeuert; es ging an dieser Stelle um die Wucht …

Speziell für die Performance war ein Block aus ballistischer Gelatine gegossen worden: ein Material, das gewöhnlich in der Forensik und Ballistik zum Einsatz …

Nach Abgabe der Schüsse bewegte sich das Publikum zur Brüstung des Schaulagers, um die Performance von Jill Bettonvil und der dritten Performerin – K.J. Holmes – im Untergeschoss …

K.J. Holmes hatte zusammen mit Barney an der Choreografie des ersten und dritten Akts gearbeitet und Jill Bettonvil für den Part der Diana trainiert. Mittels einer gemeinsamen Drehung …

Mit dem unverwandt auf sie gerichteten Laserstrahl des Scharfschützengewehrs im Rücken, bewegte sich K.J. Holmes mit der Kupferplatte, die zuvor das Spiegelbild …

Im nächsten Schritt trat K.J. Holmes dem Laserstrahl der Scharfschützin entgegen und lenkte den Strahl mit der Kupferplatte von sich weg …

Zwischen dem ersten und zweiten Akt gab es eine kurze Pause. Dadurch hatten die BesucherInnen Gelegenheit, die Werke im Raum…

Der zweite Akt, ein 30-minütiges Konzert in voller Orchesterbesetzung, fand in einem eigens zu diesem Zweck erbauten Raum statt. Publikum und MusikerInnen …

Im dritten und letzten Akt versammelten sich die BesucherInnen auf der weiten Fläche des Untergeschosses, die ganz im Bann der skulpturalen Werke …

Über die vier Stockwerke des Schaulagers verteilt, verwandelten die MusikerInnen der Basel Sinfonietta das Gebäude in einen einzigartigen …

Gemeinsam mit Matthew Barney hatte Sandra Lamouche die Choreografie ihrer Figuren für den Reifentanz (Hoop-Dance) entworfen. Die Reifen hatte die Künstlerin …

Die aus den Niederlanden, den USA und Kanada angereisten Performerinnen Jill Bettonvil, K.J. Holmes und Sandra Lamouche hatten unter Anleitung …

Jack Sheen, Jonathan Bepler, Sandra Lamouche, Jill Bettonvil, K.J. Holmes und Matthew Barney (v. l. n. r.), dahinter die MusikerInnen der Basel Sinfonietta …


Bei der während der Performance verwendeten Munition handelte es sich um Platzpatronen. Der eigentliche Beschuss des ballistischen Gelblocks hatte unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen ohne weitere Anwesende stattgefunden.

Trailer Redoubt


Redoubt ist der Titel des abendfüllenden Films, den Barney 2018 in der Yale University Art Gallery zum ersten Mal präsentierte. Im Film verknüpft der Künstler klassische, kosmologische und amerikanische Mythen und verfolgt Erzählstränge, die um die Frage nach dem Platz des Menschen in der Natur kreisen. Redoubt spielt in den Sawtooth Mountains in Idaho; in der Wahl dieses Schauplatzes setzt Barney seine langjährige Auseinandersetzung mit dem Topos der Landschaft fort. Redoubt basiert auf der losen Adaption des Mythos von Diana, der Göttin der Jagd, und Actaeon, einem Jäger, der die Göttin beim Bad mit ihren Nymphen in einem intimen Moment beobachtet und für seine Neugier bestraft wird. Redoubt kommt ohne gesprochene Sprache aus, die Erzählung setzt sich vielmehr aus der Choreografie und der visuellen Kraft der Bilder zusammen.

Ausgehend von diesem filmischen Werk realisierte Matthew Barney eine Reihe skulpturaler Arbeiten, die sich der visuellen Sprache und Thematik von Redoubt bedienen. 2019 kaufte die Laurenz-Stiftung mehrere dieser Werke für ihre Sammlung an. Dazu gehört die Arbeit Elk Creek Burn (2018), die der Künstler aus dem Stamm eines verbrannten Baumes anfertigte, der ursprünglich aus den Sawtooth Mountains stammt. Weiter erwarb die Laurenz-Stiftung die Skulptur Diana on Shooting Bench (2018) sowie vier galvanisierte Kupferstichplatten (Diana: State one, Diana: State two, Diana: State three und Diana: State four, alle 2018), die während der Dreharbeiten zu Redoubt entstanden.

Matthew Barney
Elk Creek Burn, 2018
Drehkiefer, Kupferguss, Messing und Blei, gegossenes Polycaprolacton
99.1 × 1084.6 × 266.7 cm
Laurenz-Stiftung, Basel


Die raumgreifende Skulptur Elk Creek Burn entstand 2018. Sie ist aus den verbrannten Resten einer Drehkiefer gefertigt, einem Baum, der ursprünglich einem Waldbrand in Idaho zum Opfer gefallen war. Barney fertigte Skulpturen aus mehreren dieser Baumruinen an, die er während den Dreharbeiten zu Redoubt in den Wäldern von Idaho entdeckt hatte und deren Aussehen und Geschichte ihn faszinierten. Er goss den verkohlten Stamm mit Messing und Kupfer aus und experimentierte mit den organischen Strukturen, die sich aus diesem Eingriff ergaben – an den aufgeplatzten Stellen der verbrannten Rinde trat das Material heraus. Dabei sollten die beiden Metalle nicht miteinander verschmelzen, sondern eine marmorierte Struktur bilden. Der künstlerische Eingriff nimmt das Traumata und die Energie der Transformation auf, welchen diese Bäume ausgesetzt waren und übersetzt deren wuchernde Kraft in eine experimentelle Formwerdung, welche die Risse und Schäden der Bäume gleichsam ausfüllt und erweitert.


Matthew Barney
Diana on Shooting Bench, 2018
Galvanisierte Kupferplatte mit gegossenem Kupferständer
139.7 x 114.3 x 114.3 cm
Laurenz-Stiftung, Basel

Für die Diana-Serie verwendete Barney ein experimentelles Galvanisierungsverfahren, um Kupfer-auf-Kupfer-Reliefbilder zu schaffen. Diese Gruppe basiert auf der Figur, die Barney in Redoubt spielt: einen US Forest Service Ranger, der versucht, seine Umgebung und die Jägerin, die er beobachtet, in Bildern festzuhalten. Er zeichnet nach dem Vorbild des Sternbilds Lupus, dem Wolf, eine das Porträt von Diana umkreisende Konstellation in die mit Asphalt überzogene Kupferplatte. Der Stich sollte später als Grundlage für eine Reihe von galvanischen Arbeiten dienen. Die Galvaniseurin, gespielt von K.J. Holmes, taucht die Kupferplatten für unterschiedlich lange Zeit in ein Säurebad. Dadurch wird eine Transformation des gravierten Materials ausgelöst, wobei die chemische Lösung die in die Kupferplatte eingearbeitete Gravur allmählich verändert und organisch umwandelt: Je länger sie im Bad verbleibt, desto dichter wird die Zeichnung, und Kupferanhaftungen wachsen über die freigelegten Kupferlinien, so dass die Zeichnung ein zunehmend objekthaftes Aussehen erhält. Ähnlich wie Barneys Ansatz in Elk Creek Burn verbindet diese kraftvolle Transformation ein traditionelles Handwerk mit einer innovativen experimentellen Technik und spielt als visualisierte Metamorphose eine entscheidende Rolle. Diana on Shooting Bench spiegelt eine Platte wider, auf der das Kupferwachstum das Bild Dianas fast verdrängt hat. Die Platte wird von einem gegossenen Kupferstativ getragen, das dem Zeichengestell des Graveurs von Redoubt nachempfunden ist.

Matthew Barney
Diana: State one, 2018
Galvanisierte Kupferplatte im Kupferrahmen
35.6 × 27.9 × 4.4 cm
Laurenz-Stiftung, Basel

Matthew Barney
Diana: State two, 2018
Galvanisierte Kupferplatte im Kupferrahmen
35.6 × 27.9 × 4.4 cm
Laurenz-Stiftung, Basel

Matthew Barney
Diana: State three, 2018
Galvanisierte Kupferplatte im Kupferrahmen
35.6 × 27.9 × 4.4 cm
Laurenz-Stiftung, Basel

Matthew Barney
Diana: State four, 2018
Galvanisierte Kupferplatte im Kupferrahmen
35.6 × 27.9 × 4.4 cm
Laurenz-Stiftung, Basel



Albert Bierstadt
Sierra Nevada, 1871–1873
Öl auf Leinwand
115.6 × 162.6 cm
Courtesy of Reynolda House Museum of American Art, affiliated with Wake Forest University, Winston-Salem, North Carolina

Zusätzlich zu Barneys Werken konnte das Gemälde Sierra Nevada (1871–1873) des amerikanischen Künstlers Albert Bierstadt als Leihgabe des Reynolda House Museum of American Art in North Carolina präsentiert werden. Sierra Nevada zeigt eine dramatisch beleuchtete Szene eines tiefblauen Sees, flankiert von hohen, zerklüfteten Bergen im Hintergrund; ein paar Rehe sind zum Trinken an den See gekommen. Im Kontext der Performance erinnert der tote Baumstamm, der aus dem Wasser ragt, an Barneys Skulptur Elk Creek Burn. Während Barney mit seiner Performance ein Stück klassische Antike in die Vereinigten Staaten brachte, stellt das Gemälde einen anderen Kulturtransfer dar, indem es den Kanon des europäischen Akademismus auf die amerikanische Landschaft überträgt.

Bierstadt war einer der wichtigsten Vertreter der Hudson River School, einer Gruppe von Künstlern, die im 19. Jahrhundert tätig war. Bierstadt wurde in Deutschland geboren und zog als kleines Kind in die Vereinigten Staaten, wo er schon früh ein Interesse an der Malerei entwickelte. Im jungen Erwachsenenalter kehrte er nach Deutschland zurück, um eine formale Ausbildung als Künstler zu absolvieren, und reiste mit dem amerikanischen Maler Worthington Whittridge auf eine Studienreise durch die Alpen. Nach seiner Rückkehr in die USA begann Bierstadt, regelmässig den amerikanischen Westen zu bereisen und wurde schliesslich für seine monumentalen Gemälde bekannt, die die romantische Erhabenheit der Berglandschaft darstellen. Auf diesen Expeditionen fertigte Bierstadt in der Regel Skizzen und Studien an. Später schuf er in seinem New Yorker Atelier Gemälde, in denen er die Bilder von seinen Reisen in den Westen mit Skizzen der Alpen zu idealisierten und dramatischen Kompositionen verband. Zusammen mit Künstlern wie Frederic Edwin Church und Thomas Moran beeinflussten seine Gemälde die öffentliche Meinung über den Westen und lieferten letztlich eine visuelle Apologetik für die amerikanische Ideologie der «Manifest Destiny», die von Kritikern als «das opportunistische Erhabene» bezeichnet wurde.

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