In der Toninstallation Days (2009) bringt Nauman die vertraute Zeitstruktur der Siebentagewoche ins Wanken. Aus den 14 sich paarweise gegenüberstehenden flachen Lautsprechern – mehr Membran als Volumen – rezitieren sieben weibliche und männliche Stimmen in unterschiedlicher Reihenfolge, Geschwindigkeit und Tonalität die Wochentage. Die zielgerichteten Stimmen aus den auf Kopfhöhe aufgehängten Lautsprechern bildet eine Passage aus, die den unterirdischen Verbindungstrakt zwischen Haupt- und Neubau des Kunstmuseums als akustischer Korridor temporär verstärkt. Die Zeitstruktur der Woche scheint spielerisch aufgelöst: Was wäre, wenn der Sonntag erst auf den Montag folgte? Oder wenn die Woche acht statt sieben Tage zählte? Nicht zuletzt stellen sich inmitten des kontinuierlichen Stroms der Stimmen Fragen nach unserem Umgang mit der Relativität von Zeit und ihrer so profunden wie banalen Selbstverständlichkeit. Days schuf Nauman für die 53. Biennale in Venedig 2009.